Neuer Lehrling… neuer Brutvogel
Marieke Fuchs… so heisst unser neuer Lehrling auf dem Landwirtschaftsbetrieb in Ribbeckshorst.
Wir freuen uns, dass wir mit Marieke bereits unseren zweiten Lehrling ausbilden dürfen… und nicht ohne Stolz durften wir ja bereits zur Kenntnis nehmen, dass unser 1. Lehrling Georg mit Höchstnoten abgeschlossen hat.
Herzlich willkommen im Team Ribbeckshorst! Für die Lehrlingsausbildung zuständig sind unsere beiden Betriebsleiter Robert Jäkel und Wiebke Fuchs. Wiebke Fuchs… sie arbeitet bereits seit 2016 auf unserem Betrieb. Als Schwester von Marieke hat sie die Ausbildung zur Landwirtschaftsmeisterin in dieser Zeit erfolgreich absolviert… und keine Sorge… sie ist penibel darauf bedacht, dass ihre jüngere Schwester nicht bevorteilt wird.
Dank vielfältigen Strukturen findet sich auf unserem Betrieb eine erstaunliche Artenvielfalt. Böschungen, Gräben, Altgras, Hecken und Bäume tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei. Die Brutvogelkartierung aus dem vergangenen Jahr ist für uns zu einer wichtigen Grundlage geworden. Unsere Mitarbeiter tragen die getroffenen Massnahmen mit… und das freut mich persönlich sehr!
In der Schweiz an vielen Orten verschwunden… hier brüten allein auf unserem Betrieb noch 19 Paare… diesem Bestand gilt es Sorge zu tragen: Die knapp starengrosse Grauammer (Video Grauammer) ist ein schlichter Vogel: Zwar grösser als andere Ammern aber unauffällig, lerchenähnlich gefärbt und eher monoton singend.
Förderung der Biodiversität kann manchmal auch mit relativ einfachen baulichen Massnahmen gemacht werden…
…zwar ist unser Storchenhorst noch nicht besetzt… aber erste Störche haben die frei stehende «Loftwohnung» mit dem tollen Ueberblick bereits besichtigt… der nächste Frühling kommt bestimmt.
Mehr Erfolg hatten wir mit unseren Schleiereulennistkästen, die wir im letzten Winter angebracht haben. 4 junge Schleiereulen sind flügge geworden und haben den besetzten Kasten verlassen. Die Beiden warten hier im Mondlicht auf die Fütterung durch ihre Eltern…: «Wir haben 2-mal Feldmaus bestellt, jetzt warten wir schon 30 Minuten, wie lange müssen wir denn noch warten?»
Hier ist aber auch ein Brennpunkt des Gänsezugs: Saat- und Blässgänse rasten hier in der Umgebung zu Zehntausenden.
Der eigentliche Charaktervogel des Gebietes… der Kranich wird auch Vogel des Glücks genannt. Auch in Asien hat die Verehrung der Kraniche Tradition. Die Vögel werden als weise Göttervögel angesehen, die den Menschen Glück und Gesundheit bringen. Er hat hier einen der grössten Rastplätze Europas. Wöchentlich wird hier mit vielen Helfern und einer standartisierten Zählmethode die Anzahl der anwesenden Kraniche ermittelt: Der diesjährige Zughöhepunkt war wohl am 22. Oktober als 78’860 Vögel festgestellt wurden. Am Dienstag dieser Woche waren es «nur» noch 13’360. Der Rest ist weiter Richtung Süden und Westen gezogen… einzelne Trupps streifen dabei wohl auch die Schweiz.
Kraniche sind ausdauernde Flieger und können bis zu 2000 Kilometer nonstop zurücklegen, wobei kürzere Tagesetappen von 10 bis 100 Kilometer eher die Regel sind. Im Flug erreichen Sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 bis 65 km/h.
Neuer Lehrling… neuer Brutvogel… ziehende Kraniche… das macht Freude!
Guido Leutenegger