Eine Kältewelle hat die Schweiz im Griff… weil dazu noch die Bise bläst, fühlen sich die Temperaturen an wie minus 15 Grad.

Dafür ist es Traumwetter und die Landschaft präsentiert sich im schönsten Licht…

…die Haselnussblüten verharren im Schockzustand…

…und man glaubt es kaum… Mücken sind trotz der Minustemperaturen… dank der Kraft der Sonne… bereits unterwegs. Diese junge Bachstelze hat einen reich gedeckten Mittagstisch entdeckt…

…und der Bergpieper nutzt die Gunst der Stunde ebenso.

Eisfreies Flachwasser gibt es nur noch entlang von Bächen und Flüssen… dieses Rotkehlchen hat eine Trinkmöglichkeit am Ufersaum gefunden.

Er ist einer der kleinsten Vögel Europas… der Zaunkönig… in unterholzreichen Wäldern, aber auch in Hecken und naturnahen Gärten übersteht er die Kälte unbeschadet.

Ein Festessen… ein Apfel ist im Herbst «hängengeblieben»… die Wacholderdrossel schätzt das sehr.

An ihrem hübschen, aufrichtbaren Kopfschmuck ist die Haubenmeise leicht zu erkennen.

Kaltes Wasser kann sie nicht abschrecken… ein wasserabstossendes, dichtes Gefieder schützt sie… selbst in diesen Tagen stürzt sie sich in stark fliessende Bäche und Flüsse. Sowohl unser Fotograf Ueli Pfändler als auch ich sind begeistert von der Lebensweise dieses geschickten «Jägers» unter Wasser…

…und siehe da… die Wasseramsel war erfolgreich.

Auch er sucht nach Nahrung… aber dank seiner sprichwörtlichen «Schlauheit» braucht man sich um ihn wohl keine Sorgen zu machen.

Sollte die Kältewelle länger anhalten… wird sie weiter nach Westen ziehen… die kleinste Ente Europas… Krickenten sind als Gründelenten auf eisfreie Flachwasserzonen an Seen und Weihern angewiesen.

Stimmungsvoll… eine Gruppe Höckerschwäne.

Zwar auch ein Schwan… der Singschwan wirkt bei gleicher Grösse weniger massig als der Höckerschwan. Am besten lässt er sich aber von diesem an seinem langen keilförmigen und gelb gefärbten Schnabel unterscheiden. Am Bodensee gibt es mehrere Traditionsplätze an denen Singschwäne aus dem Norden alljährlich den Winter verbringen.

Valentinstag beim Schwanenpaar…
Guido Leutenegger

Perplex und irritiert inspiziert Schweinedame «Berta» aus dem Panoramafenster ihres «Schlafiglus» die Landschaft…
Unsere Schweine sind Langschläfer… es gibt keinen Grund vor 10:30 Uhr das wärmende Strohbett zu verlassen… und heute sowieso nicht…
Um 10:45 Uhr ist die Morgentoilette jedenfalls noch nicht vollständig abgeschlossen.
Die Landschaft hat sich über Nacht verändert… «wo ist unser nicht abgeerntetes Maisfeld nur geblieben…?»
Hier ist es jedenfalls «verschwunden»…
Die Langschläfer in der Gruppe werden belohnt… auf den bereits ausgetreten Pfaden ist das Fortkommen sehr viel leichter als im Tiefschnee…
Bei strahlendem Sonnenschein… Schweineparade auf dem Thurgauer Seerücken… und einen wärmenden «Pelz» tragen sie ja auch…
Der Alaska Highway hat eine Länge von 2237 km… ganz solange ist unser Schweine Highway nicht… aber er wurde von den Schweinen selber und ohne Koordination durch einen Ingenieur «erbaut»… entstanden durch den gemeinsamen Willen im Tiefschnee einfacher vorwärts zu kommen…
Gegenverkehr… jetzt gilt es einvernehmlich eine Lösung zu finden…
Vom dichten Schneetreiben lassen sich unsere Woll- und Turopoljeschweine nicht irritieren…
Obwohl reichlich Zusatzfutter vorhanden ist… so ein richtiges Loch in den Maisacker zu graben, lässt sich ein richtiges Schwein nicht nehmen… davon profitieren auch andere…

Der Bergpieper, der im Sommerhalbjahr in höheren Lagen brütet, ist jedenfalls sehr dankbar, dass die borstigen Kollegen Larven und überwinternde Insekten als kulinarische Leckerbissen freigelegt haben…Bei diesen Wetterbedingungen fühlt sich die Goldammer in der Gesellschaft unserer Schweine ebenfalls wohl… rund 20 Goldammern, ein Dutzend Bergpieper, ein weiteres Dutzend Sperlinge und 30 Stare haben von der Wühltätigkeit von «Berta und Co» in diesen Tagen profitiert.

Aber auch andere Vier- und Zweibeiner haben die Stunde genutzt… wann war denn letztmals ein solcher Winterausritt im Schweizerischen Mittelland möglich…?
Strassenverhältnisse… im Minimum Winterpneus empfohlen…
Und zur Versorgung unserer Schweine… unser Rigitrac leistet gute Dienste… und Mitarbeiter Robert hatte auch seinen Spass…

und Wollschwein «Frida» sowieso!
Guido Leutenegger

Unser «Hoffotograf» Ueli Pfändler hat die Bilder am Donnerstag 14. Januar bei starkem Schneetreiben und am vergangenen Samstag, 16. Januar bei Sonnenschein und ganztägigen Minustemperaturen gemacht. Sie sind auf unserem Landwirtschaftsbetrieb Ulmberg in Ermatingen / TG entstanden. Ich freue mich, wenn sie auch Ihnen gefallen.

Das Gefieder dieses Vogels ist nicht vergleichbar mit dem anderer Singvögel…

…ein amselähnlicher, brauner, kugeliger Vogel mit weisser Brust und Kehle…

…als einziger Singvogel sucht die Wasseramsel ihre Nahrung vorwiegend tauchend… sie führt ein «amphibisches» Leben und die jetzigen Wetterkapriolen vermögen ihr natürlich nichts anzuhaben.

In der weissen Umgebung fällt seine Färbung noch mehr auf… wer schon einmal das Glück hatte, ihn in freier Natur zu beobachten, wird nicht erstaunt sein, dass seine nächsten Verwandten vorwiegend in den Tropen leben… der Eisvogel gehört zweifellos zu den attraktivsten und auffälligsten Vogelarten Mitteleuropas.

…und beide Arten haben eines gemeinsam: Sie benötigen naturnahe, störungsarme und saubere Bäche und Flüsse.

Gegen den Strom zu schwimmen, kann durchaus eine erfolgreiche Strategie sein. Dieses Stockenten-Paar hat sich jedenfalls für diesen unkonventionellen Weg entschieden…

Im weissen Gewand… jetzt da Wiesen und Felder unter einer Schneedecke verschwunden sind, hat sich auch der Silberreiher am Flussufer eingefunden…

…ein wahrlich eleganter Wintergast.

Natur… bei diesen Wetterkapriolen besonders spannend und facettenreich!
Guido Leutenegger

Die Wünsche dieses Rotkehlchens wären wohl klar… mehr Buntbrachen… oftmals nehmen Passanten diese allerdings im Herbst und Winter als Ergebnis mangelnder Pflege wahr. Dabei geben Bauernbetriebe auf ihrem Land bewusst Öko-Elementen Raum. Sie fördern damit die Biodiversität.

Samen und überwinternde Insekten in den dürren Stängeln sind eine der wenigen Nahrungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Kleinvögeln…

…so auch für diesen Schwarm von Feldsperlingen, Buchfinken und Bergfinken

…dies ist dann wiederum für Greifvögel attraktiv… auch der Sperber versucht in diesem strukturreichen Lebensraum eine Beute zu finden.

Auf unermüdlichem Suchflug… die Kornweihe

…um dann zu versuchen eine Beute zu erhaschen.

Das Männchen der Kornweihe… in der winterlichen Landschaft… die perfekte Tarnung in der weissen Umgebung.

In Mitteleuropa ein seltener Brutvogel… er verbringt den Winter in offenen und halboffen Landschaften… Buntbrachen sind für den Raubwürger ein idealer Nahrungsraum.

Buntbrachen sind artenreiche Biodiversitätsflächen auf dem Ackerland. Sie blühen von Frühling bis Herbst…

…sie bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten… so auch für Honigbienen.

Brachen sind oftmals auch das einzige Rückzugsgebiet für den Feldhasen.

Einer meiner «Lieblingsvögel»… der Distelfink… ist dank seines bunten Gefieders ein sehr auffälliger Vogel. Sein buntes Federkleid verdankt er einer Legende nach seiner Unpünktlichkeit: Als der liebe Gott den Vögeln nach ihren individuellen Wünschen das Gefieder färbte, kam der Distelfink zu spät. Und da alle Farben schon fast vergeben waren, musste er von allen Farben die Resten nehmen… und das Resultat… überzeugend!


Buntbrachen im Winter sind also nicht das Resultat der Vergesslichkeit oder gar Faulheit des Landwirts… sondern ein ganz bewusster Entscheid für mehr Biodiversität


Hier findet auch der unpünktliche und dafür farbenfrohe Distelfink im Winter Sämereien und damit einen gedeckten Tisch.

Weihnachtswünsche mit grosser Wirkung.
Guido Leutenegger

Gibt es mit zahlreichen «Jahreslebewesen» eine unnötige Titel-Inflation? Keineswegs… man schenkt einer Tierart und ihrem Lebensraum erhöhte Aufmerksamkeit. Und da gibt es durchaus Erfolgsgeschichten…

BirdLife Schweiz hat den Steinkauz zum Vogel des Jahres 2021 gekürt. Die kleine Eule steht wie kaum ein anderer Vogel für den Erfolg von Schutzmassnahmen… vor 20 Jahren war der absolute Tiefpunkt erreicht: Die Art stand kurz davor auszusterben, nur noch 50 bis 60 Paare wurden gezählt. Dank aufwändigen Förderprojekten konnte die Entwicklung zum Glück umgekehrt werden. Im Jahr 2020 wurden immerhin wieder 149 Reviere festgestellt. Steinkäuze leben noch in den Kantonen Genf, Jura und im Berner Seeland.

Eine besondere Bedeutung haben auch die Tieflagen im Kanton Tessin. Hier hat sich die Natur- und Vogelschutzorganisation Ficedula ganz besonders verdient gemacht. Als Botschafter für eine ökologische Infrastruktur wird uns der Steinkauz durch das Jahr 2021 begleiten.

Sein Botschaftsjahr neigt sich dem Ende zu… der Neuntöter… noch amtierender Vogel des Jahres 2020, benötigt Dornbüsche in Hecken als Nistplatz und Magerwiesen mit vielen Insekten. Diese Elemente müssen netzartig über die Landschaft verteilt sein.

In unserer Buntbrache auf dem Ulmberg in Ermatingen, haben wir ganz bewusst Asthaufen als mögliche Nistplätze und Unterschlupf für verschiedenste Arten angelegt…

…gross ist deshalb die Freude, dass ausgerechnet dieser schmucke Vogel, mit der interessanten Lebensweise, hier in seinem «Botschaftsjahr» erstmals gebrütet hat.

Weitere grosse Anstrengungen wird es brauchen, um den Kiebitz in der Schweiz als Brutvogel zu erhalten. Der Vogel des Jahres 2019 hat dank Schutzmassnahmen, in enger Zusammenarbeit mit Landwirten, wieder zugenommen. Es darf gehofft werden, dass diese eindrückliche Vogelart bei uns deshalb nicht ausstirbt.

Unsichtbare «Goldamsel»… der Pirol ist trotz des auffälligen Gefieders hoch oben im grünen Blätterdach des Waldes schwer zu sehen. Der Gesang , flötend, laut und sehr auffällig, unterscheidet sich deutlich von dem anderer Vögel in Mitteleuropa. Seine Aufgabe als Botschafter für Waldwirtschaft mit viel Biodiversität zu werben hat er bereits im Jahr 2013 sehr erfolgreich wahrgenommen… die Sensibilität und das Bewusstsein der Förster für Anliegen der Biodiversität hat in den letzten Jahren enorm zugenommen.

Einer der kleinsten… aber einer der lautesten Botschafter… der Zaunkönig. Der unscheinbare Vogel hat 2012 auf seine Anliegen aufmerksam gemacht. Für den Bau seiner kugelförmigen Nester ist das «Haagschlüferli», wie der Zaunkönig im Dialekt auch genannt wird, auf dichtes Unterholz und liegendes Totholz im Wald angewiesen.

Der Wanderfalke stürzt sich als pfeilschneller Jäger mit atemberaubender Geschwindigkeit auf seine fliegende Beute. Er brütet sowohl an Felsen als auch mitten in Städten. Bei seinen Sturzflügen auf eine fliegende Beute wird er bis zu 250 Stundenkilometer schnell. 2018 hat er auf seine Probleme mit Vergiftungen und Windpärken aufmerksam gemacht.

An rasch fliessenden, klaren Bächen und Flüssen mit grossen Steinen… als einziger Singvogel sucht die Wasseramsel ihre Nahrung weitgehend tauchend. 2017 war sie der ideale Botschafter für die Erhaltung und Schaffung naturnaher Fliessgewässer.

«Ich armer Spatz… ich kann weder mit 250 Stundenkilometer fliegen, noch hab ich gerne rasch fliessende und klare Bäche… mir reicht bereits eine flache Pfütze für ein erfrischendes Bad… so werd ich wohl nie Vogel des Jahres…»

Aber der nasse «Tropf» hat sich getäuscht… aufgrund seiner Nähe zum Menschen ist der Haussperling ein gutes Abbild der Art und Weise, wie wir mit unserer Natur umgehen. Selbst der anpassungsfähige Hausspatz… wie der Haussperling auch genannt wird… ist in gewissen Gebieten der Schweiz um über 40 Prozent in seinen Beständen zurückgegangen. 2015 war es soweit… der Haussperling ist Vogel des Jahres. Und er hat seine Chance genutzt… und doch mit einigem Erfolg für mehr Natur im Siedlungsraum geworben.

Bleiben Sie umsichtig. Bleiben Sie freundlich. Und bleiben Sie gesund.
Guido Leutenegger

Gross ist die Freude, dass sich mein Sohn Livio für eine Berufslehre als Landwirt entschieden hat und nun sein 1. Lehrjahr absolviert.

Sehr wichtig auch, dass er mit Joe Santo einen kompetenten und integren Lehrmeister gefunden hat, der auf dem Thurgauer Seerücken mit Freude und Leidenschaft sein Unternehmen führt: Mit den drei Standbeinen Landwirtschaft, Kompostierung und Lohnbetrieb.

Aber auch auf unserem Betrieb in Brandenburg dürfen wir bereits den zweiten Lehrling ausbilden. Georg hat erfolgreich abgeschlossen und Marieke ist bereits im 2. Lehrjahr… die Freude an ihrer Arbeit ist täglich spürbar.

Der Beruf des Landwirt ist vielseitig und anspruchsvoll: Exaktes Pflügen will gelernt sein…

…der Aufwuchs muss beurteilt und die daraus resultierenden Schlüsse gezogen werden können.

…unterschiedliche Voraussetzungen erfordern einen unterschiedlichen…

…Einsatz von Maschinen und Gerätschaften.

Stallarbeit und die Versorgung der Tiere: Disziplin und Verantwortungsbewusstsein sind die Grundvoraussetzungen.

…nicht immer spektakulär… aber auch Hühner brauchen tägliche Betreuung.

…im Gänsemarsch zum Stall…

…um auch schwierige Passagen unfallfrei zu bewältigen, braucht es auch das Vertrauen der Tiere…

…selbst Treppenpassagen durch ein Tessiner Bergdorf werden so stressfrei bewältigt.

Geduld braucht es, um nach der Geburt eines Kalbes zweifelsfrei festzustellen, ob die Kalb-Mutterbeziehung funktioniert: Kann das Kalb Milch trinken oder benötigt es leichte Hilfe?

Fragen zur Ökologie und der Biodiversität werden in der Landwirtschaft immer wichtiger: Was braucht es, um ein Überleben des Feldhasen auch auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen zu ermöglichen?

Es geht aber auch darum die nachhaltig produzierte Lebensmittel dem Konsumenten zu verkaufen und sie zu verteilen… welche Verkaufs- und Distributionsstrategie wähle ich?

Hier besucht Livio die Berufsschule… das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg ist das Kompetenzzentrum für die Landwirtschaft im Thurgau. Marieke in Prignitz, am Tor zur Elbtalaue, die entsprechende Bildungsstätte. Landwirtschaftliche Kompetenz und Innovation wird an beiden Zentren vermittelt und das ist eine immer wichtigere Grundlage für eine spätere erfolgreiche berufliche Tätigkeit.

Mich persönlich fasziniert an der Landwirtschaft, dass es Tausende von Möglichkeiten gibt um einen Landwirtschaftsbetrieb gut und erfolgreich zu führen… und gleichzeitig nachhaltige Lebensmittel zu produzieren: Voraussetzung ist «nur» die Begeisterung und Leidenschaft des Betriebsleiters.
Bleiben Sie umsichtig. Bleiben Sie freundlich. Und bleiben Sie gesund!
Guido Leutenegger

In der landwirtschaftlichen Nomenklatur gibt es Grünland und Ackerland… neu muss wohl auch das «Schlaraffenland» mit aufgenommen werden… doch der Reihe nach…

Die Häuser bestehen aus Kuchen. Statt Steinen liegt Käse herum. Geniessen ist die grösste Tugend der Bewohner des Schlaraffenlands. Ohne Zweifel ist für ein Schwein ein Maisfeld ein Schlaraffenland.

Unser Lohnunternehmer hat darum im April fachmännisch umgepflügt und den Boden für die Aussaat hergerichtet.

Im Mai wurde dann Bio-Mais gesät, der prächtig gewachsen ist.

Das Unkraut wurde in mehreren Arbeitsschritten mechanisch beseitigt.

Und so wird der Maisacker zum Schlaraffenland… der ganze Acker eingezäunt… und fertig ist das «Schweine-Schlaraffenland»…

…frischer Mais ab Stiel… «Schwein was willst Du mehr?»

Und natürlich stehen trockene Strohbetten im Maisfeld zur Verfügung. Ein Tränkefass und ein Futterautomat mit Bio-Zusatzfutter… für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Das Schweineparadies ist rund 12’000 m2 gross. Im Frühling wird hier eine Buntbrache angesät… und es wird dann zum Biodiversitätsparadies. Für die Schweine wird wiederum ein neues Stück Schlaraffenland hergerichtet…

So sieht Schweineglück aus…

Bleiben Sie umsichtig. Bleiben Sie freundlich. Und bleiben Sie gesund!
Guido Leutenegger

Seit jeher fasziniert der Vogelzug die Menschen, beflügelt ihre Fantasie und Sehnsucht.

«Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer». Dennoch… wenn die ersten Schwalben zurückkehren, ist der Sommer auch nicht mehr weit. Schwalben leben knapp die Hälfte des Jahres in unseren Breiten und ziehen hier ihre Jungen auf, die andere Hälfte überwintern sie südlich der Sahara.

Schwalben kehren an ihre alten Niststandorte zurück: Sie sind brutplatztreue Vögel. So haben sie nach ihrer anstrengenden Reise sofort ein bezugsfähiges Nest. Selbst wenn es beschädigt ist, kostet die Ausbesserung des alten Nestes deutlich weniger Kraft und Aufwand, als sich ein neues zu bauen. An unseren drei Betriebsstandorten… Coglio im Maggiatal «Stalla rondine»… Ulmberg in Ermatingen… «Kranichhof» in Brandenburg… hatten wir das grosse Glück, dass bereits bei unserem Pachtantritt Rauchschwalben gebrütet haben. Durch Anbringen von fast «schlüsselfertigen Eigenheimen» ist es uns gelungen, unsere Ställe so attraktiv zu machen, dass sich der Bestand von knapp 50 auf über 100 erhöht hat. Die Nisthilfen sind bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach käuflich erhältlich.

In den letzten Wochen haben sich die Schwalben gesammelt und das Gros ist bereits weggezogen. Doch was ist das exakte Reiseziel unserer Rauchschwalben? Bis vor wenigen Jahren wusste man lediglich, dass die rund zwanzig Gramm schweren, grazilen Rauchschwalben das Mittelmeer und die Sahara überqueren. Im Tessin wurden deshalb in den vergangenen Jahren hunderte von Schwalben mit Geodatenloggern ausgerüstet. Und so konnte man ihr Winterquartier zweifelsfrei orten. Die Projetleiterin Ciara Scandolara: «Die Analysen zeigten, dass fast alle Vögel den Winter in der Nähe des Golfs von Guinea verbringen. Für die Rauchschwalbe ist besonders Nigeria wichtig. Dort existiert ein riesiger Schlafplatz, wo auch Schweizer Rauchschwalben die Winternächte verbringen». Solche Forschungsarbeiten und die Ergebnisse sind überaus wichtig, um international abgestimmte Schutzmassnahmen zu treffen.

Ein Multitalent… wie talentiert Stare beim Imitieren von Lauten und sogar Musikstücken sind, hat sogar Eingang in die Musikgeschichte gefunden. Wolfgang Amadeus Mozart hielt drei Jahre lang einen Star als Haustier. Schon bald konnte der gelehrige Vogel das Rondothema aus dem Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur (Köchelverzeichnis 453) nachpfeifen. Als sein «Vogel Stahrl» starb, war der begnadete Komponist untröstlich und widmete ihm sogar ein Gedicht: «Hier ruht ein lieber Narr / Ein Vogel Staar /Noch in den besten Jahren / Musst`er erfahren / Des Todes bitteren Schmerz.»

Und wie es sich für einen «Starsänge» gehört… bereits die Jungen sind wahre «Schreihälse»…

Und gesellig sind sie auch… an heissen Tagen ein ausgiebiger Badeplausch mit Kollegen… die Freude ist spürbar.

Versammeln sich Stare… wie meist lärmend… zum Zug ins Winterquartier, bevorzugen sie Schlafplätze im Schilfröhricht und nutzen tagsüber Stromleitungen zum Ausruhen. Aufgrund milderer Winter bleibt der Star zunehmend bei uns oder er lässt es mit einer Kurz-Reise bis in den Mittelmeerraum bewenden. Ende Februar sind dann die Ersten bereits wieder von ihrem Ausflug zurück.

Der Kranich… ein majestätischer Vogel… unser «Kranichhof» in Brandenburg liegt mitten in einem Brennpunkt des europäischen Zuggeschehens… die Reste auf abgeernteten Maisfeldern in unserer Nachbarschaft sind dabei willkommener Reiseproviant…
Der Zug dieses majestätischen Grossvogels ist ein Naturspektakel erster Güte…

…und eben… Kraniche gelten in vielen Kulturen als Götterboten und Glücksbringer. Sie werden auch als «Vögel des Glücks» bezeichnet. Also: «Flieg Kranich flieg… und bring uns Glück!»

Bleiben Sie umsichtig. Bleiben Sie freundlich. Und bleiben Sie gesund!
Guido Leutenegger

Zumindest für unsere kleine Herde von Grauviehkühen neigt sich der Alpsommer dem Ende zu… die Hochlandrinder dürfen noch etwas länger bleiben.

Grauviehkühe sind trittsicher und gewohnt im steilen Gelände zu grasen. Sie haben gute Muttereigenschaften und einen ruhigen Charakter.

Auf Alp Pairolo im Val Colla haben wir feine Käsespezialitäten produziert und auch direkt ab Alp verkauft… Sie können diese aber auch einfach und bequem über unseren Online-Shop bestellen und geniessen.

Die Kälber lieben den Alpsommer und die Präsenz ihrer Mütter…

…Luftsprünge in der Gruppe… Lebensfreude pur.

Noch ein etwas ungewohntes Bild… unser Label vor einem Melkstand…

Nach kurzer Angewöhnungszeit… ein Morgen- und Abendritual… der selbständige Gang in den Melkstand…

Gut ausgebildetes Personal war für das sorgsame und sorgfältige Melken verantwortlich…

Die anschliessende Frischkäseproduktion nach traditionellem Vorbild…

Geformt zu cremigen Formaggini…

…die beigemischten Bio-Kräuter stammen ebenfalls aus dem Val Colla….mit viel Hingabe und Sorgfalt werden Sie auf der «Azienda Ai Faii» angepflanzt….die Feinheiten der verwendeten Kräutermischung sind aber natürlich «geheim»…

Und so appetitlich sieht der «Formaggino Val Colla» aus… naturnahe Tierhaltung, Alpenkräuter bereits in der Milch, Bio-Bergkräuter beigemischt und sorgfältige Verarbeitung… als Vorspeise und kleine Zwischenmahlzeit… so fein kann Alpsommer schmecken.

Formagella Pairolo… im «Käsekessi» von Hand gerührt… fast schon eine mystische Tätigkeit…

Sorgfältig in die Formen eingefüllt…

…und an der Molke erfreuen sich unsere Alpschweine…

Der entstandene Halbhartkäse «Formagella Pairolo» ist cremig und würzig zugleich. Er passt hervorragend zu Obst oder auch als Delikatesse auf eine Käseplatte.

In unserem Shop… weitere Tessiner Alpkäse… von der «Alp Sfii» im Maggiatal, die seit Generationen als Familienbetrieb geführt wird oder von der «Alp Camadra» im Bleniotal.

Für Käsegourmets den im Felsenkeller gelagerten «Piora» vom Alpsommer 2018.

Tradition, Handwerk und Natur… würziger Alpkäse.
Guido Leutenegger

Wussten Sie, dass in der Schweiz über einhundert verschiedene Heuschreckenarten leben? Diese unterscheiden sich in Grösse, Färbung und Gesang und kommen in ganz unterschiedlichen Lebensräumen vor.


Die Kleine Goldschrecke… eine der häufigsten Arten… posiert hier für eine Portraitaufnahme… wohl für das «Heuschrecken-Passfoto»…


Trockene Wiesen und sonniges Weideland sind die bevorzugten Lebensräume dieser wärmeliebenden Art… der Heidegrashüpfer zählt für mich zu den schönsten Heuschreckenarten.


Bis zu 100m weit hörbar… der markante Gesang der Feldgrille ist von April bis Juli unüberhörbar.


Ab Mitte Juli wird er abgelöst durch das Grüne Heupferd… der Gesang ist ebenfalls weit hörbar.

Tessiner Gebirgsschrecke (Miramella formosanta), MŠnnchen

Da soll mal einer sagen, Tessiner seien benachteiligt… dieses hübsche Kerlchen trägt sogar offiziell den Namen des Südkantons: Tessiner Gebirgsschrecke. Das kleine Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf das Tessin und die nördlich angrenzenden Regionen Italiens.

Grosse Hšckerschrecke (Arcyptera fusca), MŠnnchen

Halbtrocken- und Trockenrasen sowie Alpweiden sind der bevorzugte Lebensraum der Grossen Höckerschrecke. Im Wallis, Tessin und Unterengadin ist sie weitverbreitet… aus dem nördlichen Alpengebiet hingegen sind nur wenige Funde bekannt.

Gewšhnliche Gebirgsschrecke (Podisma pedestris), MŠnnchen

Selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung ist sie auf heissen, spärlich bewachsenen Felsplatten unterwegs… die Gewöhnliche Gebirgsschrecke.

Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima), MŠnnchen

Sie kennen die Punktierte Zartschrecke nicht? Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass sie sogar in Ihrem naturnahen Garten lebt.

Gemeiner GrashŸpfer (Chorthippus parallelus), Weibchen

Mit Abstand die am weitesten und häufigste Heuschreckenart der Schweiz: Der Gemeine Grashüpfer.

Bei einer Körperlänge von knapp 2 cm sind die dünnen Fühler bei Roesels Beissschrecke deutlich länger als der Körper.

Einige Arten bestechen auch durch ihre fast perfekte Tarnung… so die Gewöhnliche Strauchschrecke…

…die Blauflügelige Sandschrecke…

…oder die Blauflügeligen Oedlandschrecken… die Hinterflügel sind kräftig blau… aber natürlich nur im Flug zu sehen… wie viele Tiere können Sie auf dem Bild erkennen?

Trotz guter Tarnung und versteckter Lebensweise… diese Maulwurfsgrille hat Pech gehabt… für den Steinkauz hingegen eine willkommene Ergänzung auf dem Speiseplan.

Spannend und faszinierend… die Vielfalt unserer Heuschrecken und deren Lebensweise.
Guido Leutenegger

PS: Es sind übrigens 6 Blauflügelige Oedlandschrecken auf dem Bild zu erkennen.